Die unterirdische Besichtigung der Höhle von Cocalière wird während des abgesicherten, ca. einstündigen Rundwegs geführt und kommentiert und ist für jede Altersgruppe geeignet. Die Temperatur beträgt konstant um die 14 °C und Sie erkunden eine aktive Höhle, die sich noch immer in ihrer Entstehung befindet.
Neben den üblichen Konkretionen aus Calcit, Stalagmiten und Stalaktiten in unterschiedlicher Form und Größe (darunter Massive und Säulen), können Sie auf dem Weg durch die Höhle zahlreiche Scheiben bewundern - runde Konkretionen, die die Gesetze der Schwerkraft zu bezwingen scheinen. Die Scheiben in der Höhle von Cocalière, die zu den schönsten und ungewöhnlichsten Scheiben überhaupt gehören, sind durchzogen mit geometrischen Mustern und hängen wie von Geisterhand gehalten von der Decke herab. Nicht zu vergessen auch die Excentriques oder die langen und feinen Röhrchensinter oder Makkaroni.
Diese geologischen Besonderheiten finden sich vor allem in dem klaren oder bläulichen Wasser der Sinter oder natürlichen Becken mit Rändern aus Calcit. Besonders bemerkenswert sind die treppenförmig angeordneten Konkretionen im Saal "Salle des Gours". Die Höhlenflohkrebse, die blinden Garnelen ähneln, sind manchmal in den Wasserflächen zu sehen, vor allem im Saal "Salle du Camp du Bivouac". Schenken Sie beim Durchqueren des Raums der sich noch im Wachstum befindlichen Höhlenperle Ihre ganze Aufmerksamkeit, denn sie ist ein nur selten sichtbares Naturphänomen.
In morphologischer Hinsicht gleicht diese Höhle einem langen Flur von 1 km Länge, der sich stellenweise in Säle erweitert, die bedeutungsvolle Namen erhalten haben: Salle des Congrès (Kongresssaal), Salle des Colonnes (Säulensaal), Salle du Puits de l’Aventure (Saal des Brunnens des Abenteuers), Salle des Rois Mages (Saal der Heiligen Drei Könige)...
Hier und da sehen Sie auch Einschnitte im Felsgestein, die durch Korrosion entstanden sind, ein durch kohlendioxidhaltiges Wasser verursachter Verwitterungsprozess. Bei diesem Phänomen handelt es sich um eine Erosion, die dem Gestein schneidende und spitze Formen verleiht - die physikalische und chemische Wirkung insbesondere von ansteigenden Fließgewässern, die in ihrer starken Strömung reichlich Schleifmaterial transportieren, runden die zerfurchten Formationen ab.
Bei der Farbgebung dominiert Ocker, doch auch weiße und graue Farbtönungen sind nicht selten. Die Reflexion des Lichts auf den großen Calcitkristallen bringt so manchen Stein zum Glitzern und Funkeln. Die Höhle von Cocalière wird nicht umsonst auch die "Diamantenhöhle" genannt.
Ihre unterirdische Besichtigung nähert sich nun langsam ihrem Ende, doch bevor Sie sich wieder an die Erdoberfläche begeben, können Sie in der Nähe des Ausgangs noch die nachgestellte prähistorische Ausgrabungsstelle ansehen, die Gegenstände und Knochen aus der Jungsteinzeit und der Bronzezeit zeigt. Am Ausgang wartet der Kleine Zug auf Sie, der Sie über einen schönen Weg durch die Garrigue-Landschaft zurück zum Parkplatz am Höhleneingang bringt.